Bestand Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 430/2 - Personalakten II

Bereich "Identifikation"

Signatur

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 430/2

Titel

Personalakten II

Datum/Laufzeit

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

6,2 lfd. m.

Bereich "Kontext"

Bestandsgeschichte

Inhalt und Bewertung<br /><br />Der Bestand enthält in alphabetischer Ordnung Personalakten und Personalbogen von aktiven Offizieren und Sanitätsoffizieren, die während des Ersten Weltkriegs und/oder in den Nachkriegsformationen Militärdienst geleistet haben.<br /><br />1. Zur Geschichte des Bestandes: Durch die Allerhöchste Ordre Kaiser Wilhelms I. vom 11. September 1873 (Armee-Verordnungsblatt 1874, S. 9) wurde für die preußische Armee bestimmt: "... 2) Jede Militairbehörde und jeder Truppentheil hat über die zugehörigen Offiziere, Portespeefähnriche, Militairärzte und diejenigen Beamten der Militairverwaltung, welche bisher in die Rangliste aufgenommen wurden, Personalbogen zu führen". Zwei Monate nach der Veröffentlichung dieser Ordre dehnte ein Erlass des Württembergischen Kriegsministeriums vom 24. April 1874 (Württ. Militärverordnungsblatt 1874, S. 67) den Geltungsbereich dieser Ordre auf Württemberg aus. Gleichzeitig wurden die Bestimmungen über die Anlage und Führung der Personalbogen übernommen; sie wurden freilich in der Zeit bis zum Ende des württembergischen Heeres immer wieder geändert und ergänzt, vor allem durch den Erlass des Kriegsministeriums vom 17. November 1899 (Württ. Militärverordnungsblatt 1899, S. 213), der an die Stelle aller vorhergehenden Bestimmungen trat. In Württemberg ersetzten die Personalbogen die bis dahin in Buchform geführten Offizierstammlisten; wie diese enthalten sie in knapper Form alle wichtigen Angaben über Herkunft, Familienverhältnisse und Dienstlaufbahn des betreffenden Offiziers, Fähnrichs, Militärarztes oder Militärbeamten. Neben diesen Stammlisten, den für die Jahre 1873-1893 erhaltenen Gesuchslisten (im Bestand M 1/3), den Ranglisten (Bestand M 433) und den Akten der Abteilung P des württembergischen Kriegsministeriums (Bestand M 1/5) sind die Personalbogen die wichtigsten Archivalien über württembergische Offiziere für die Zeit 1870/71 - 1920/21. Sie sind es um so mehr, als ein Erlass des Abwicklungsamtes Württemberg vom 19. Dezember 1919 Nr. 11128.19.P 2 bestimmte: "Von den Personalpapieren ausscheidender Offiziere sind nur Personalbogen sowie Persona 1- und Qualifikationsberichte vom Jahr 1913 sowie Beurteilungen und Dienstleistungszeugnisse aus dem Krieg aufzubewahren. Alle vor 1913 aufgestellten Personal- und Qualifikationsberichte sind zu vernichten ..." (M 390 Bund 4, Aktenzeichen 33: Korpsarchiv). Da sich deshalb eigentliche Personalakten für das XIII. Armeekorps kaum erhalten haben, sind die Personalbogen für die Mehrzahl der württembergischen Offiziere nach 1870/71 die Hauptüberlieferung. Ausgenommen von dieser Kassation blieben nur die Personalakten von Militärbeamten. Erhalten blieben auch die älteren Personalakten von 133 Offizieren, Beamten, Ärzten und Roßärzten, die nach ihrer Verwahrung beim Zentralbüro des württembergischen Kriegsministeriums vielleicht schon 1900 ins Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben worden sind, wo s1e dem Bestand E 289 (Stammlisten) angegliedert waren. Für aktive Offiziere, Fähnriche und Sanitätsoffiziere mussten die Personalbogen doppelt geführt werden: das Erstexemplar verwaltete das Kriegsministerium, während das Duplikat in der Regel von dem Truppenteil, bei dem der Betreffende Dienst leistete, verwahrt, kurrent gehalten und bei Versetzungen als Überweisungspapier an den neuen Truppenteil, bei Tod an das Zentralbüro weitergegeben werden musste. Außer durch einen Vergleich der Schrift der auf den Personalbogen eingetragenen Nummern mit den Nummernverzeichnissen des Kriegsministeriums können heute die beiden Exemplare dadurch unterschieden werden, dass der betreffende Offizier etc. die Richtigkeit des Erstexemplares in der Regel nur einmal, die des Zweitexemplars aber wiederholt durch Unterschrift anzuerkennen hatte. Anders als bei den aktiven Offizieren etc. musste für Offiziere, Sanitätsoffiziere und obere Militärbeamten des Beurlaubtenstandes anfangs jeweils nur ein Exemplar des Personalbogens geführt werden, das im Frieden beim zuständigen Bezirkskommando, im Mobilmachungsfall bei den Ersatztruppen verwaltet und beim Ausscheiden oder Tod des betreffenden Offiziers etc. an das Kriegsministerium zur Aufbewahrung abgegeben werden musste. Gemäß einem Erlass des württembergischen Kriegsministeriums vom 30. November 1912 Nr. 1347.12.Z. (M 1/3, Aktenzeichen III.1.6.5. : Ranglisten) hatten die Bezirkskommandos jedoch alle bei ihnen verwahrten Personalbogen für Offiziere etc. des Beurlaubtenstandes an das Kriegsministerium abzugeben und seit 1913 auch für diese Offiziere etc. "Duplikat-Personalbogen anzufertigen, auf dem Laufenden zu erhalten und alle vier Jahre anerkennen zu lassen". Aus diesen Bestimmungen erklärt sich, dass für eine große Zahl von Offizieren zwei, u.U. (in Form von Abschriften) auch mehr Exemplare der Personalbogen überliefert sind. Bei den aktiven Offizieren etc. und - seit 1913 - bei den Offizieren etc. des Beurlaubtenstandes stammt einer dieser Personalbogen, das Erstexemplar, aus dem Kriegsministerium. Hier war schon 1874 dem "Centralbureau" (seit 1906 : Zentralabteilung) die Aufgabe zugewiesen worden, die Erstexemplare zu verwahren, kurrent zu halten und durch die Zuweisung einer Nummer zu signieren sowie die beim Ausscheiden oder Tod eines Offiziers eingekommenen Duplikate (bei aktiven Offizieren und seit 1913 auch bei Offizieren etc. des Beurlaubtenstandes) bzw. Erstexemplare (bei Offizieren etc. des Beurlaubtenstandes vor 1913) in Verwahrung zu nehmen. Unberührt von den Organisationsänderungen im Kriegsministerium vor, während und nach dem 1. Weltkrieg verblieb diese Aufgabe beim Zentralbüro bzw. der ihm jeweils entsprechenden Abteilung des Kriegsministeriums. Außerdem dürften hier die Personalbogen der württembergischen Nachkriegsformationen geführt worden sein. Erst bei der Umorganisation der Abwicklungsbehörden nach Kriegsende wurde die Personalabteilung (genauer: die Abteilung P 4) des Abwicklungsamtes Württemberg damit betraut. Von hier bzw. vom Heeresabwicklungsamt Württemberg werden diese Personalbogen des Kriegsministeriums ins Archiv gelangt sein. Noch weniger bekannt ist bislang, wie die übrigen Exemplare der Personalbogen ins Archiv gekommen sind. Die Duplikate der Personalbogen verstorbener oder gefallener Offiziere etc. des aktiven und des Beurlaubtenstandes mussten seit 1874 bzw. seit 1913 von ihren Truppenteilen an das Zentralbüro eingesandt werden, das sie dem ihm seit 1906 angegliederten Kriegsarchiv zur Verwahrung übergab; spätestens mit dessen übrigen Beständen (1924) werden sie in die Reichsarchivzweigstelle Stuttgart gekommen sein. Dagegen wurden die zweiten Exemplare der Personalbogen von Offizieren etc. des aktiven und des Beurlaubtenstandes, die überlebende Kriegsteilnehmer waren, vermutlich von den Abwicklungsstellen der württembergischen Truppenteile und ihrer Ersatzformationen direkt oder über das Heeresabwicklungsamt Württemberg in das Archiv eingeliefert. Im Zusammenhang mit der Abgrenzung der Archivsprengel der Reichsarchivzweigstellen und mit dem Aufbau der Wehrmacht wurde ein Teil der Personalbogen von der Reichsarchivzweigstelle Stuttgart an andere Dienststellen abgegeben (vgl. M 400/1 Bü 470 sowie die Anhänge zu den Repertorien M 430/2 und M 430/3). Die übrigen gelangten mit den Beständen des Heeresarchivs Stuttgart nach 1945 ins Hauptstaatsarchiv Stuttgart.<br /><br />2. Zur Ordnung des Bestandes: Der frühere Ordnungszustand der Personalbogen ist nicht mehr in allen Einzelheiten bekannt. Nach den noch vorhandenen alten Registern waren die Erstexemplare der Personalbogen von Offizieren etc. des aktiven und - :seit 1913 - auch des Beurlaubtenstandes in der Registratur des Zentralbüros in zwei numerischen Serien geordnet und je durch ein Nummernverzeichnis mit zugehörigem Namensverzeichnis erschlossen. Eine ähnliche Ordnung dürfte vermutlich bestanden haben bei den Truppenteilen und Bezirkskommandos, die die (gleich wie die Erstexemplare nummerierten) Zweitexemplare dieser Personalbogen verwalteten. Ganz unbekannt ist jedoch, wie die bis 1913 bei den Bezirkskommandos verwahrten Unikate der Personalbogen der Offiziere etc. des Beurlaubtenstandes dort geordnet waren; vermutlich war ihre Ordnung alphabetisch, da diese Personalbogen vorschriftsmäßig keine Nummern erhalten sollten. Seit 1913 bzw. seit Ausbruch des 1. Weltkriegs werden wohl auch die Bezirkskommandos bzw. die Ersatztruppenteile die vom Zentralbüro den Erstexemplaren gegebenen Nummern übernommen haben. Ebenfalls nichts bekannt ist über den früheren Ordnungszustand der Personalbogen von Offizieren des Übergangsheeres. Die Ermittlung des alten Ordnungszustandes der Personalbogen ist erschwert durch die Ordnungsarbeiten der Reichsarchivzweigstelle Stuttgart, die die Ordnung der Personalbogen z.T. änderte und in der es folgende Bestände mit Personalbogen gab: 1. "Personalbogen der Offiziere und Sanitätsoffiziere des Beurlaubtenstandes des XIII.A.K.". Dieser Bestand, der 12500 Personalbogen von Kriegsteilnehmern und Nichtkriegsteilnehmern in alphabetischer Ordnung umfasste, dürfte - wie sich aus dem Fortbestand des unten als Nr. 4 genannten Parallelbestandes schließen lässt - aus Schriftgut der Bezirkskommandos gebildet worden sein. 1924 war er verzeichnet worden; wie bei dem folgenden Bestand waren spätestens bei dieser Verzeichnung mit den Personalbogen andere, bei der Kassation 1919 erhalten gebliebene Unterlagen (z.B. Auszüge aus Kriegsranglisten, Personal- und Qualifikationsberichte, Überweisungsnationale, Abschriften von Personalbogen) vereinigt oder gar an ihrer Stelle dem Bestand einverleibt worden. 2. "Personalakten der aktiven Offiziere des XIII.A.K., welche am Weltkrieg teilgenommen haben". Die 2433 Personalbogen dieses Bestandes stammten vermutlich aus dem Zentralbüro und von Truppenteilen und dürften bei ihrer Verzeichnung (1929) statt der alten numerischen Ordnung eine alphabetische erhalten haben. 3. Personalbogen von 101 württembergischen Offizieren des Übergangsheeres. Sie sind als eigener Bestand zu unbekannter Zeit ins Archiv gelangt und wurden 1939 in alphabetischer Folge verzeichnet. 4. Personalbogen von Offizieren des Beurlaubtenstandes. Der Bestand, der bis jetzt in einem aus dem Zentralbüro des Kriegsministeriums stammenden Schrank gesondert verwahrt wurde, war seit 1913 beim Kriegsministerium erwachsen (siehe oben) und behielt aus unbekannten Gründen seine alte, numerische Ordnung. 5. Personalbogen von Offizieren, die vor 1914 aus dem Militärdienst ausgeschieden waren. Bei diesem Bestand, der offensichtlich durch kein Findmittel erschlossen war, handelte es sich wahrscheinlich um die an das Kriegsarchiv gelangten Personalpapiere (siehe oben). 6. Ein sehr kleiner Bestand, der aus der Abteilung P des Kriegsministeriums stammen könnte, waren die "Personalbogen von Reserve-Offiziers-Aspiranten"; er war bisher unverzeichnet. 7. "Personalakten von Beamten des früheren XIII. (kgl. württ.) Armeekorps". In diesem 1930 verzeichneten Bestand vereinigte die Reichsarchivzweigstelle Stuttgart in alphabetischer Ordnung Personalakten verschiedener Provenienzen. Zusammen mit den im Bestand E 289 überlieferten 133 Personalakten (siehe oben), die nach 1871 noch kurrent waren und deshalb in die M-Bestände übernommen werden konnten, wurden alle diese Unterlagen jetzt in folgende neue Bestände gegliedert: M 430/1 Personalakten I : Personalakten und Personalbogen von Offizieren und Sanitätsoffizieren des aktiven und Beurlaubtenstandes, die vor dem 1. Weltkrieg aus dem Militärdienst ausgeschieden sind. M 430/2 Personalakten II : Personalakten und Personalbogen von aktiven Offizieren und Sanitätsoffizieren, die während des 1. Weltkriegs und / oder in den Nachkriegsformationen Militärdienst geleistet haben. M 430/3 Personalakten III: Personalakten und Personalbogen von Offizieren und Sanitätsoffizieren des Beurlaubtenstandes, die während des 1. Weltkriegs und / oder in den Nachkriegsformationen Militärdienst geleistet haben. M 430/4 Personalakten IV: Personalbogen von Reserve-Offiziers-Aspiranten. M 430/5 Personalakten V: Personalakten und Personalbogen von Militärbeamten (Beamten der Militärverwaltung, Veterinäre, Apotheker und Feldgeistliche). Ziel der jetzigen Ordnungsarbeiten war es, diese Archivalien in einigen wenigen Beständen zusammenzufassen und das für eine Person oft in mehreren Beständen überlieferte Material an einer Stelle zu vereinigen. Maßgebend für die Einordnung dieser (in den Repertorien nicht näher spezifizierten) Unterlagen war der Status, den der Betreffende zuletzt innegehabt hat. Die Angaben zur Person wurden im Repertorium beschränkt auf Name, Rufname, Geburtstag und - soweit bekannt - Sterbetag. Dass dieser notfalls bei dem für die Geburt zuständigen Standesamt in Erfahrung gebracht werden kann, sei hier ausdrücklich vermerkt. Für die Schreibweise der Namensform war in Zweifelsfällen die Unterschrift des Betreffenden in den Personalbogen entscheidend. Die Angaben von Adelsprädikaten und akademischen Titeln beruhen auf den Unterlagen der Bestände selbst; auf Ermittlungen zu ihrer Ergänzung oder Prüfung wurde verzichtet. Bei den Adelsprädikaten wurden folgende Abkürzungen gebraucht: Die Bestände M 430/1 - M 430/4 hat der Archivangestellte Herrmann von Jahresanfang 1971 bis Frühsommer 1973 gleichzeitig nebeneinander geordnet und verzeichnet; die Aufsicht hatten dabei anfangs Oberstaatsarchivrat Dr. Taddey, später Oberstaatsarchivrat Dr. Fischer. Der vorliegende Bestand M 430/2 (Personalakten II) umfasst 6,2 Ifd. m mit 2493 Personalakten und Personalbogen. Stuttgart, im Dezember 1973 (Fischer)

Abgebende Stelle

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Selekte >> Personalunterlagen >> Personalunterlagen von Offizieren und Militärbeamten

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  • Deutsch

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Anmerkung

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Zugriffspunkte

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labw-1-9554

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